Das Kompetenzstufenmodell

Charakteristisch für PISA ist die Einordnung der Schülerleistungen anhand von Kompetenzstufen. Da Mittelwerte keine Aussage machen, über welche spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Punkten einer Skala verfügen, wurde das gesamte Leistungsspektrum in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften in Kompetenzstufen unterteilt. Jede einzelne Kompetenzstufe wurde dabei mit spezifischen Fähigkeiten qualitativ umschrieben, die für die Lösung von Aufgaben dieses Anforderungsniveaus notwendig sind.

Die Kompetenzstufen wurden so gebildet, dass die Skala an bestimmten, statistisch und inhaltlich sinnvollen Punkten geteilt wird. Sie reichen von Stufe 1 bis Stufe 6. Dabei entspricht Stufe 1 dem niedrigsten Fähigkeitsniveau und Stufe 6 dem höchsten Fähigkeitsniveau bzw. Schwierigkeitsgrad der Aufgaben. Sowohl nach oben als auch nach unten sind die Skalen offen. Im oberen Leistungsspektrum bedeutet dies, dass die Jugendlichen zumindest über die Fähigkeiten der höchsten gemessenen Stufe verfügen. Für Schülerinnen und Schüler, die unterhalb der Kompetenzstufe 1 liegen, können die Kompetenzen nicht beschrieben bzw. gemessen werden. Das heißt nicht, dass diese Jugendlichen über keinerlei Grundqualifikationen verfügen, aber ihre Kompetenz reicht nicht aus, um die einfachsten Aufgaben im jeweiligen Bereich (also Lesekompetenz, Mathematik oder Naturwissenschaften) lösen zu können.

Kompetenzstufe 2 wird als Basisniveau betrachtet, das alle Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Pflichtschulzeit erreicht haben sollten. Hier beginnen die Jugendlichen jene Kompetenzen unter Beweis zu stellen, die es ihnen ermöglichen werden, effektiv und produktiv am Leben teilzunehmen.

Eine ausführliche Beschreibung, über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten die Schülerinnen und Schüler auf den verschiedenen Kompetenzstufen in Naturwissenschaften, Lesekompetenz und Mathematik verfügen, befindet sich im internationalen OECD-Bericht zur PISA 2015-Studie.

Um die Anforderungen auf den verschiedenen Kompetenzstufen anhand von Aufgabenbeispielen zu veranschaulichen, können unter diesem Link verschiedenen Fragen mit ihrem zugehörigen Kompetenzniveau eingesehen werden.

Leistungsschwach/Leistungsstark

In diesem Bericht werden Schülerinnen und Schüler zusammengefasst, die sich auf den Stufen 1a, 1b und unter 1b befinden, und als leistungsschwach bezeichnet. Diese Jugendlichen sind höchstens in der Lage, einfache, in der Aufgabe vorgegebene Informationen wiederzugeben. Damit verfügen sie wahrscheinlich nicht über die Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilhabe am späteren beruflichen und gesellschaftlichen Leben und können eine Risikogruppe darstellen.

Des Weiteren werden Jugendliche zusammengefasst, die sich auf den Stufen 4, 5 und 6 befinden, und als leistungsstark bezeichnet. Diese Jugendlichen sind in der Lage, eigenständig zu denken und ihr Wissen in unbekannten Situationen anzuwenden. Damit verfügen sie über gute Voraussetzungen, als Erwachsene beruflich und gesellschaftlich erfolgreich zu sein.