Luxemburger Regelschulen: Naturwissenschaftliche Kompetenz von Jungen und Mädchen

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im internationalen Vergleich

An den Luxemburger Regelschulen betragen die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Bereich Naturwissenschaften +7 Punkte zugunsten der Jungen. In etwa der Hälfte der Vergleichsländer (Europa und G7-Länder) erzielten Jungen etwas höhere Leistungen als Mädchen, in den übrigen Ländern erzielten Mädchen höhere Leistungen als Jungen. Im internationalen Vergleich liegt die Ausprägung des Leistungsunterschieds in Luxemburg im oberen Mittelfeld.

Prozentuale Anteile der leistungsstarken und leistungsschwachen Jungen und Mädchen

Im Bereich Naturwissenschaften sind die prozentualen Anteile der leistungsschwachen Jugendlichen bei den Jungen und Mädchen gleich stark ausgeprägt (je 28%). Vergleicht man hingegen die prozentualen Anteile der leistungsstarken Jugendlichen in der Gruppe der Jungen und Mädchen, so ist der Anteil der Jungen um 5 Prozentpunkte höher als der entsprechende Anteil der Mädchen (Jungen: 23% gegenüber Mädchen: 18%). In den Naturwissenschaften erreichen also mehr Jungen als Mädchen ein anspruchsvolles Kompetenzniveau.

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen nach Schulform

Im Bereich Naturwissenschaften sind die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im EST und im ES nahezu gleich stark ausgeprägt (+20 Punkte bzw. +19 Punkte zugunsten der Jungen), während sie im EST-PREP deutlich kleiner sind (+6 Punkte zugunsten der Jungen). Verglichen mit der Gesamtstichprobe haben sich die Geschlechterunterschiede in den Naturwissenschaften bei getrennter Analyse nach Schulform vergrößert (für die Gesamtstichprobe lag der Leistungsvorsprung für die Jungen bei +7 Punkten). Dies hängt mit den unterschiedlichen Bildungsverläufen von Jungen und Mädchen zusammen, so befindet sich in der Gesamtstichprobe ein höherer Anteil an Mädchen als Jungen im ES. Dieser „Vorteil“ der Mädchen aufgrund der anspruchsvolleren Schulform wirkt sich nicht mehr auf die Ergebnisse aus, wenn das ES, EST und EST-PREP getrennt voneinander analysiert werden.

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Trend

Im Bereich Naturwissenschaften hat sich der Leistungsunterschied zwischen Jungen und Mädchen im Trend seit PISA 2006, als die Naturwissenschaften zum letzten Mal im Schwerpunkt lagen, kaum verändert. Nach einem kurzzeitigen Anstieg bei PISA 2012 (+15 Punkte zugunsten der Jungen) ist der Leistungsunterschied bei PISA 2015 wieder in etwa auf den Stand von 2006 zurückgegangen.

Prozentuale Anteile der leistungsstarken und leistungsschwachen Jungen und Mädchen im Trend

Im Bereich Naturwissenschaften hat sich der prozentuale Anteil der leistungsschwachen Jugendlichen bei den Jungen und Mädchen im Trend gegenüber PISA 2006, als die Naturwissenschaften zum letzten Mal im Schwerpunkt lagen, deutlich erhöht (von je 23% auf je 28%). Der prozentuale Anteil der leistungsstarken Jugendlichen hingegen hat bei den Jungen und Mädchen gegenüber PISA 2006 nur leicht abgenommen (von 20% auf 19% bei den Mädchen und von 25% auf 23% bei den Jungen).