Luxemburger Regelschulen: Mathematische Kompetenz von Jungen und Mädchen

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im internationalen Vergleich

An den Luxemburger Regelschulen betragen die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Bereich Mathematik +11 Punkte zugunsten der Jungen. In der Mehrzahl der Vergleichsländer (Europa und G7-Länder) erzielten ebenfalls Jungen höhere Leistungen als Mädchen. Im internationalen Vergleich liegt die Ausprägung des Leistungsunterschieds in Luxemburg im oberen Mittelfeld.

Prozentuale Anteile der leistungsstarken und leistungsschwachen Jungen und Mädchen

Im Bereich Mathematik sind die prozentualen Anteile der leistungsschwachen Jugendlichen bei den Jungen und Mädchen ähnlich hoch ausgeprägt (Jungen: 27%; Mädchen: 29%). Vergleicht man die prozentualen Anteile der leistungsstarken Jugendlichen, so ist der Anteil der Jungen um 6 Prozentpunkte höher als der entsprechende Anteil der Mädchen (28% vs. 22%). In Mathematik erreichen also mehr Jungen als Mädchen ein anspruchsvolles Kompetenzniveau.

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen nach Schulform

Im EST und ES sind die Leistungsunterschiede im Bereich Mathematik gleich stark ausgeprägt (+22 Punkte zugunsten der Jungen), während sie im EST-PREP nur etwa die Hälfte betragen (+12 Punkte zugunsten der Jungen). Verglichen mit der Gesamtstichprobe haben sich die Geschlechterunterschiede in Mathematik bei getrennter Analyse nach Schulform vergrößert (für die Gesamtstichprobe lag der Leistungsvorsprung für die Jungen bei +11 Punkten). Dies hängt mit den unterschiedlichen Bildungsverläufen von Jungen und Mädchen zusammen, so befindet sich in der Gesamtstichprobe ein höherer Anteil an Mädchen als Jungen im ES (d.h. der leistungsstärksten Schulform). Dieser „Vorteil“ der Mädchen aufgrund der anspruchsvolleren Schulform wirkt sich nicht mehr auf die Ergebnisse aus, wenn das ES, EST und EST-PREP getrennt voneinander analysiert werden.

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Trend

Im Bereich Mathematik hat sich der Leistungsunterschied zwischen Mädchen und Jungen im Trend seit PISA 2012, als Mathematik zum letzten Mal im Schwerpunkt stand, um mehr als die Hälfte verringert (von +25 Punkte auf +11 Punkte zugunsten der Jungen). Gegenüber PISA 2006 sind die Leistungsunterschiede leicht zurückgegangen.

Prozentuale Anteile der leistungsstarken und leistungsschwachen Jungen und Mädchen im Trend

Im Bereich Mathematik ist der prozentuale Anteil der leistungsschwachen Jugendlichen im Trend seit PISA 2006 bei den Jungen deutlich angestiegen (von 22% auf 27%), während der entsprechende Anteil der Mädchen weniger stark zugenommen hat (von 26% auf 29%). Betrachtet man die Entwicklung der leistungsstarken Jugendlichen, so sind die prozentualen Anteile bei den Jungen und Mädchen seit PISA 2006 leicht zurückgegangen (von 24% auf 22% bei den Mädchen und von 31% auf 28% bei den Jungen). In der Gruppe der Jungen zeigen sich die Veränderungen (mehr leistungsschwache, weniger leistungsstarke Schüler) erst gegenüber PISA 2012, als Mathematik zum letzten Mal im Schwerpunkt stand. Zwischen PISA 2006 und 2012 sind die Ergebnisse relativ stabil.