Luxemburger Regelschulen: Motivation von Jungen und Mädchen in den Naturwissenschaften

Motivation und Überzeugungen

An den Luxemburger Regelschulen ist das Merkmal Interesse und Freude an Naturwissenschaften sowie das Selbstkonzept in der Gruppe der Jungen etwas höher ausgeprägt als in der Gruppe der Mädchen (Jungen: 62% bzw. 64%; Mädchen: 57% bzw. 56%). Die instrumentelle Motivation und die epistemologischen Überzeugungen hingegen sind bei Jungen und Mädchen in etwa gleich stark ausgeprägt.

Motivation und Überzeugungen im Trend

Das Merkmal Interesse und Freude an Naturwissenschaften hat sich bei den Jungen und Mädchen im Trend gegenüber PISA 2006 positiv entwickelt, vor allem bei den Jungen (+9% gegenüber 2006). Auch die instrumentelle Motivation hat sich bei den Jungen und Mädchen leicht erhöht, während das Selbstkonzept eher zurückgegangen ist, vor allem bei den Mädchen. Bezüglich der instrumentellen Motivation ist zu beachten, dass diese beim Trendvergleich auf lediglich zwei Items basiert, die bei PISA 2006 und 2015 identisch waren.

Interesse an naturwissenschaftlichen Themen

Das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen ist bei den Jungen und Mädchen unterschiedlich stark ausgeprägt. Jungen gaben ein ähnlich hohes Interesse für fast alle Themen an (zwischen 64% und 67%) mit Ausnahme des Themas „Lebensräume“, das deutlich niedriger ausfiel (49%). Mädchen hingegen gaben ein höheres Interesse als Jungen für das Thema „Krankheit“ an (76% vs. 64%), während das Interesse für die übrigen naturwissenschaftlichen Themen deutlich niedriger ausfiel (zwischen 43% und 48%). Nur das Thema „Das Universum und seine Geschichte“ interessierte Jungen und Mädchen zu gleichen Anteilen (je 67%).

Selbstwirksamkeit

In Bezug auf das Merkmal Selbstwirksamkeit gaben Jungen insgesamt häufiger als Mädchen an, die verschiedenen Fragen „leicht“ oder „mit etwas Anstrengung“ lösen zu können. Nur bei der Frage „Die Rolle der Antibiotika bei der Behandlung von Krankheiten beschreiben“ schätzten sich Mädchen etwas kompetenter als Jungen ein (Mädchen: 67 % gegenüber Jungen: 63 %).

Naturwissenschaftlicher Berufswunsch

Auf die Frage, welchen Beruf die Schülerinnen und Schüler mit 30 Jahren ausüben wollen, gaben rund 17% der Mädchen und 23% der Jungen an den Luxemburger Regelschulen an, einen naturwissenschaftlichen Beruf ergreifen zu wollen. Betrachtet man die einzelnen Subkategorien der naturwissenschaftlichen Berufe, so war bei den Mädchen die Kategorie „Spezialisten im Gesundheitswesen“ am stärksten ausgeprägt (11%) und bei den Jungen die Kategorie „Naturwissenschaftler und Ingenieure“ (10%).