Luxemburger Regelschulen: Motivation in den Naturwissenschaften und Schulform

Motivation und Überzeugungen

Zwischen den drei Schulformen der Luxemburger Regelschulen lassen sich deutliche Unterschiede in den Ausprägungen der Merkmale Interesse und Freude an Naturwissenschaften, Selbstkonzept und epistemologische Überzeugungen erkennen. Dabei findet sich die jeweils stärkste Ausprägung im ES und die schwächste Ausprägung im EST-PREP. Entsprechend berichten die Schülerinnen und Schüler im ES über mehr Interesse und Freude an Naturwissenschaften, verfügen über ein höheres Selbstkonzept und haben höhere epistemologische Überzeugungen als die Schülerinnen und Schüler im EST und im EST-PREP. Einzige Ausnahme stellt die instrumentelle Motivation dar. Diese ist in allen drei Schulformen in etwa gleich stark ausgeprägt (zwischen 54% und 56%).

Motivation und Überzeugungen im Trend

Im EST und im ES hat sich das Merkmal Interesse und Freude an Naturwissenschaften im Trend gegenüber PISA 2006 positiv entwickelt (EST +7% bzw. ES +6%), während diese im EST-PREP unverändert geblieben ist. Was die instrumentelle Motivation betrifft, so ist diese im ES relativ stabil geblieben. Im EST ist sie leicht angestiegen (+ 4%) und im EST-PREP ist sie leicht zurückgegangen (um -4%). Bezüglich der instrumentellen Motivation ist zu beachten, dass diese beim Trendvergleich auf lediglich zwei Items basiert, die bei PISA 2006 und 2015 identisch waren. Das Selbstkonzept in den Naturwissenschaften hat sich im EST-PREP und im EST gegenüber PISA 2006 verringert (EST-PREP -9% bzw. EST -4%), während die Ausprägung des Selbstkonzepts im ES unverändert geblieben ist.

Naturwissenschaftlicher Berufswunsch

Auf die Frage, welchen Beruf die Jugendlichen mit 30 Jahren ausüben wollen, gaben insgesamt 7% der Schülerinnen und Schüler im EST-PREP, 16% im EST und 28% im ES an, später einen naturwissenschaftlichen Beruf ausüben zu wollen. Die Schülerinnen und Schüler des ES waren also am stärksten motiviert, als Erwachsene einer Karriere als Naturwissenschaftler nachgehen zu wollen. Betrachtet man die einzelnen Subkategorien der naturwissenschaftlichen Berufe, so ist im ES die Kategorie „Spezialisten im Gesundheitswesen“ am stärksten ausgeprägt (15%), im EST die Kategorie „Naturwissenschaftler und Ingenieure“ (6%) und im EST-PREP, wenn auch sehr niedrig, die Kategorie „Techniker“ (3%).