Luxemburger Regelschulen: Naturwissenschaftlicher Unterricht und Schulform

Unterrichtsqualität

Betrachtet man die Merkmale zur Unterrichtsqualität in den Naturwissenschaften, so lassen sich zwischen allen drei Schulformen der Luxemburger Regelschulen Unterschiede in den Ausprägungen dieser Merkmale erkennen. Am geringsten fallen die Unterschiede bezüglich des Merkmals „Lehrergesteuerter Unterricht“ aus. So gaben etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler des EST und ES an, dass im Unterricht z. B. regelmäßig Konzepte erklärt werden oder über Fragen diskutiert wird. Die Schülerinnen und Schüler des EST-PREP berichten hingegen häufiger als in den anderen beiden Schulformen, dass sie Unterstützung durch den Lehrer/die Lehrerin erfahren (71%) und Feedback vom Lehrer/von der Lehrerin erhalten (44 %). Was das Merkmal Disziplin betrifft, so nehmen vor allem die Schülerinnen und Schüler des ES ein angemessenes Disziplinklima im Klassensaal wahr (74%).

Forschungs- und anwendungsbezogener Unterricht

Auf die Frage, wie häufig verschiedene Aktivitäten in Bezug auf den forschungs- und anwendungsbezogenen Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern vorkommen, lassen sich zwischen allen drei Schulformen der Luxemburger Regelschulen Unterschiede in den Ausprägungen der einzelnen Facetten (Diskussion, Anwendungsbezug und Experimentieren/Forschendes Lernen) erkennen. Insgesamt gaben die Schülerinnen und Schüler im EST und EST-PREP häufiger als im ES an, dass die einzelnen Aktivitäten regelmäßig im Unterricht vorkommen.

Forschungs- und anwendungsbezogener Unterricht im Trend

Im EST-PREP ist kein klarer Trend in Bezug auf den forschungs- und anwendungsbezogenen Unterricht zu erkennen.

Im EST haben die verschiedenen Aktivitäten des forschungs- und anwendungsbezogenen Unterrichts im Trend gegenüber PISA 2006 aus Sicht der Schülerinnen und Schüler tendenziell zugenommen. Den stärksten Zuwachs gab es in Bezug auf das praktische Experimentieren im Labor (+13%), aber auch bezüglich des Erklärens von Ideen (+12%). Ebenso haben die Aktivitäten im Bereich des Anwendungsbezugs zugenommen.

Auch im ES haben die meisten Aktivitäten des forschungs- und anwendungsbezogenen Unterrichts aus Sicht der Schülerinnen und Schüler zugenommen. Den deutlichsten Anstieg gab es in Bezug auf das Erklären von Ideen (+16%). Ebenso haben die Aktivitäten im Bereich des Anwendungsbezugs zugenommen. Etwas abgesunken sind die Aktivitäten, dass die Schülerinnen und Schüler Schlüsse aus einem Experiment ziehen sollen (-5%) und eigene Experimente entwickeln können (-4%).