Luxemburger Regelschulen: Lesekompetenz von Jungen und Mädchen

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im internationalen Vergleich

An den Luxemburger Regelschulen betragen die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Bereich Lesekompetenz +22 Punkte zugunsten der Mädchen. In sämtlichen Vergleichsländern (Europa und G7-Länder) erzielten stets Mädchen höhere Leistungen als Jungen, teilweise sogar um 40 Punkte und mehr. Im internationalen Vergleich gehört Luxemburg zu den Ländern mit einer eher niedrigeren Ausprägung der Geschlechterunterschiede in Lesekompetenz

Prozentuale Anteile der leistungsstarken und leistungsschwachen Jungen und Mädchen

Im Bereich Lesekompetenz ist der prozentuale Anteil der leistungsschwachen Jugendlichen bei den Jungen deutlich höher (+8%) als der entsprechende Anteil bei den Mädchen (Jungen: 32%; Mädchen: 24%).

Vergleicht man die prozentualen Anteile der leistungsstarken Jugendlichen, so ist der Anteil der leistungsstarken Mädchen höher (+5%) als der entsprechende Anteil der Jungen (Jungen: 22%; Mädchen: 27%).

Es gibt also deutlich mehr leistungsschwache Jungen als Mädchen und umgekehrt mehr leistungsstarke Mädchen als Jungen im Bereich Lesekompetenz.

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen nach Schulform

Im Bereich Lesekompetenz sind die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im EST etwas niedriger ausgeprägt als im ES und EST-PREP. Bezogen auf die Gesamtstichprobe haben sich die Geschlechterunterschiede in Lesekompetenz bei getrennter Analyse nach Schulform verringert (für die Gesamtstichprobe lag der Leistungsrückstand der Jungen bei -22 Punkten). Dies hängt mit den unterschiedlichen Bildungsverläufen von Mädchen und Jungen zusammen, so befindet sich in der Gesamtstichprobe ein höherer Anteil an Mädchen im ES (d.h. der leistungsstärksten Schulform). Dieser „Vorteil“ der Mädchen aufgrund der anspruchsvolleren Schulform wirkt sich nicht mehr auf die Ergebnisse aus, wenn das ES, EST und EST-PREP getrennt voneinander analysiert werden.

Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Trend

Im Bereich Lesekompetenz hat sich der Leistungsunterschied zwischen Jungen und Mädchen seit PISA 2009, als Lesekompetenz zum letzten Mal im Schwerpunkt stand, stetig verringert, d.h. der Leistungsrückstand der Jungen hat sich nahezu halbiert (von 40 Punkte auf 21 Punkte).

Prozentuale Anteile der leistungsstarken und leistungsschwachen Mädchen und Jungen im Trend

Im Bereich Lesekompetenz hat sich der prozentuale Anteil der leistungsschwachen Mädchen im Trend gegenüber PISA 2009, als Lesekompetenz zum letzten Mal im Schwerpunkt stand, erhöht (von 20% auf 24%), während der entsprechende Anteil der Jungen etwas abgenommen hat (von 35% auf 32%).

Betrachtet man den prozentualen Anteil der leistungsstarken Jugendlichen, so ist der Anteil der Mädchen gegenüber PISA 2009 relativ ähnlich geblieben (2009: 26%, 2015: 27%) , während der entsprechende Anteil der Jungen gegenüber PISA 2009 deutlich zugenommen hat (von 16% auf 22%).