Naturwissenschaftlicher Unterricht: Luxemburg im Vergleich zum OECD-Durchschnitt

Unterrichtsqualität

Bereich Naturwissenschaften

Die Unterrichtsqualität in den naturwissenschaftlichen Fächern wurde über die Merkmale „Lehrergesteuerter Unterricht“, „Disziplin“, „Unterstützung durch den Lehrer/die Lehrerin“ und „Feedback vom Lehrer/von der Lehrerin erfasst. Zusammengefasst wurden die Antworten der Schülerinnen und Schüler, die „in vielen“ bzw. „in (fast) jeder“ Stunde angegeben hatten.

Die Merkmale zur Unterrichtsqualität aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler sind in Luxemburg etwas niedriger ausgeprägt als im OECD-Durchschnitt. Vor allem bei der „Unterstützung durch den Lehrer/die Lehrerin“ ist der Anteil der Luxemburger Schülerinnen und Schüler um 10 Prozentpunkte niedriger als im OECD-Durchschnitt. 25% der Schülerinnen und Schüler in Luxemburg (und 29% im OECD-Durchschnitt) gaben an, regelmäßig in den Stunden Feedback vom Lehrer/von der die Lehrerin zu erhalten.

Forschungs- und anwendungsbezogener Unterricht

Auf die Frage, wie häufig verschiedene Aktivitäten in Bezug auf den forschungs- und anwendungsbezogenen Unterricht in ihren naturwissenschaftlichen Fächern vorkommen, stimmten die Luxemburger Schülerinnen und Schüler insgesamt etwas häufiger als im OECD-Durchschnitt zu, dass diese „in den meisten“ bzw. „in jeder“ Stunde vorkommen.

Betrachtet man die einzelnen Aussagen zum forschungs- und anwendungsbezogenen Unterricht genauer, so kann man zwischen den Aspekten Diskussion, Anwendungsbezug und Experimentieren/Forschendes Lernen unterscheiden: In Bezug auf den Aspekt Diskussion gaben etwa ein Drittel der Luxemburger Schülerinnen und Schüler an, dass im Unterricht regelmäßig diskutiert wird (+7% häufiger als im OECD-Durchschnitt). Hinsichtlich des Aspekts Anwendungsbezug stimmten zwischen 49% und 62% der Jugendlichen zu, dass der Lehrer/die Lehrerin den Anwendungsbezug bzw. die Wichtigkeit des Konzepts verdeutlicht, in etwa gleich häufig wie im OECD-Durchschnitt. In Bezug auf den Aspekt Experimentieren/Forschendes Lernen stimmten zwischen 18% und 28% der Jugendlichen zu, dass Experimentieren im naturwissenschaftlichen Unterricht regelmäßig vorkommt, etwas häufiger als im OECD-Durchschnitt.

Am häufigsten stimmten die Schülerinnen und Schüler in Luxemburg ebenso wie im OECD-Durchschnitt zu, dass sie im Unterricht Gelegenheit bekommen, ihre Ideen zu erklären (mehr als zwei Drittel der Jugendlichen).

Forschungs- und anwendungsbezogener Unterricht im Trend

Betrachtet man die verschiedenen Aktivitäten des forschungs- und anwendungsbezogenen Unterrichts im Trend, so haben diese aus der Sicht der Luxemburger Schülerinnen und Schüler gegenüber PISA 2006 generell zugenommen. Den stärksten Zuwachs gab es in Bezug auf die Aktivität „Die Schülerinnen und Schüler bekommen Gelegenheit ihre Ideen zu erklären (von 59% auf 73%), was sich auch im OECD-Durchschnitt beobachten lässt (ein Anstieg von 63% auf 69%).

Darüber hinaus haben aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler in Luxemburg vor allem die Aktivitäten im Bereich Anwendungsbezug zugenommen. So stieg der prozentuale Anteil der Schülerinnen und Schüler, die angaben, dass diese „in den meisten“ bzw. „in jeder“ Stunde vorkommt, von 41% auf 49% bei „Der Lehrer erklärt deutlich die Wichtigkeit von naturwissenschaftlichen Konzepten für unser Leben“ und von 55% auf 62% bei „Der Lehrer erklärt, wie ein naturwissenschaftliches Prinzip aus dem Unterricht auf verschiedene Phänomene angewendet werden kann“.

Die Aktivität „Die Schülerinnen und Schüler sollen Schlüsse aus einem Experiment ziehen, das sie durchgeführt haben“ hat in Luxemburg nur leicht abgenommen (von 49% auf 46%), und deutlicher im OECD-Durchschnitt (von 51% auf 42%).