Luxemburger Regelschulen: Merkmale der Schülerschaft nach Sprachgruppe

Verteilung der Jugendlichen nach Sprachhintergrund

Um den Zusammenhang des Sprachhintergrunds auf Schülerkompetenzen zu untersuchen, wurden in Luxemburg die vier repräsentativsten Sprachgruppen herausgefiltert: (1) Luxemburgisch (und ein geringfügiger Anteil Deutsch), (2) Französisch, (3) Portugiesisch und (4) Südslawische Sprachen, d.h. Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Montenegrinisch oder Mazedonisch. Als weitere südslawische Sprache wurde Albanisch zusätzlich zu dieser Gruppe hinzugefügt. In der ausgewählten Stichprobe wurden nur Jugendliche berücksichtigt, die mit beiden Elternteilen dieselbe Sprache sprechen und die seit der Vorschule in Luxemburg die Schule besuchen. Zu beachten ist, dass sich diese Definition gegenüber PISA 2012 unterscheidet insofern, als dass die Jugendlichen 2012 nach der zu Hause am häufigsten gesprochenen Sprache den Gruppen zugeordnet wurden. Damit lassen sich die Ergebnisse nicht zwischen 2012 und 2015 vergleichen.

Verteilung der Jugendlichen nach Sprachhintergrund

Von den Jugendlichen, die seit der Vorschule Luxemburger Regelschulen besuchen und mit beiden Eltern dieselbe Sprache sprechen, entfallen ungefähr zwei Drittel auf Luxemburgisch oder Deutsch (61%). Die prozentualen Anteile der Jugendlichen, die zu Hause mit beiden Eltern Französisch, Portugiesisch oder eine Südslawische Sprache sprechen, fallen deutlich geringer aus (Sprachgruppe Portugiesisch: 19%, Sprachgruppe Französisch: 7%, Sprachgruppe Südslawisch: 6%), jedoch sind die Gruppen groß genug, um relevante Aussagen zu treffen.

Sozioökonomischer Hintergrund nach Sprachgruppe

Die Schülerinnen und Schüler der Sprachgruppen unterscheiden sich deutlich in Bezug auf ihren sozioökonomischen Hintergrund. Der prozentuale Anteil der sozioökonomisch begünstigten Jugendlichen ist beachtlich höher in den Sprachgruppen Luxemburgisch/Deutsch (39%) und Französisch (32%) als in den Sprachgruppen Portugiesisch (3%) und Südslawisch (14%). Demgegenüber ist der Anteil der sozioökonomisch benachteiligten Jugendlichen in den Sprachgruppen Portugiesisch (66%) und Südslawisch (32%) deutlich höher als in den Sprachgruppen Luxemburgisch/Deutsch (7%) und Französisch (12%).

Migrationshintergrund nach Sprachgruppe

Die Mehrheit der Jugendlichen der Sprachgruppen Französisch (83%), Portugiesisch (95%) und Südslawisch (99%) haben einen Migrationshintergrund, während die meisten Jugendlichen der Sprachgruppe Luxemburgisch/Deutsch keinen Migrationshintergrund haben.

Wahl der Testsprache nach Sprachgruppe

Die Mehrheit der Jugendlichen der Sprachgruppe Luxemburgisch/Deutsch und Südslawisch hat die deutsche Testversion gewählt (jeweils 96%). Die Mehrheit der Jugendlichen der Sprachgruppe Französisch hat sich für die französische Testversion entschieden (84%).

Ungefähr zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler der Sprachgruppe Portugiesisch haben die deutsche Testversion gewählt (61%) und ein Drittel der Schülerinnen und Schüler hat den Test auf Französisch absolviert (39%).

Die meisten Jugendlichen der Sprachgruppen Luxemburgisch/Deutsch und Französisch haben demnach die Testsprache gewählt, die identisch oder am ähnlichsten mit der Sprache ist, die sie mit ihren Eltern sprechen. Die meisten Jugendlichen der Sprachgruppe Südslawisch haben sich für die bis zu dem Testzeitpunkt prävalenteste Unterrichtssprache Deutsch entschieden. Ein Großteil der Jugendlichen der Sprachgruppe Portugiesisch hat sich an der prävalentesten Unterrichtsprache Deutsch orientiert, wobei auch viele sich für Französisch, die Sprache, die ihrer Herkunftssprache linguistisch näher liegt, entschieden haben.